23.08.2022

Musik Tourismus – Der vernachlässigte Hebel in der Reisebranche

Lucy ist 14 Jahre alt. Sie ist ein K-Pop Fan. Black Pink ist ihre Lieblingsband. Sie träumt davon ein Konzert ihrer Stars zu besuchen. Aber direkt in Korea, denn die Girlgroup hat sie nicht nur für ihre Musik, sondern auch für das Land und die Kultur begeistert. Es hat eine Weile gedauert, aber endlich ist es soweit – ihre Eltern buchen einen dreiwöchigen Trip nach Korea und Japan. Ihr Traum wird wahr. Wie cool ist das denn? Sie ist die Tochter eines Lehrers, den ich ganz gut kenne.

Oft ist es nicht das Hotel, die Fluggesellschaft oder die wunderschöne Landschaft, welche Reisende dazu bringt, ein bestimmtes Ziel anzusteuern. Es ist eine Story, das Versprechen einer emotionalen “Once in a Lifetime”-Erfahrung. Und genau dazu sind Musikliebhaber der Schlüssel.

Filmfans schauen sich die Sets von “Der Herr der Ringe” oder “Star Wars” an. In New York sind die “Jokerstairs” ein Trend. Die Färöer-Inseln profitieren vom James Bond-Hype. Was in der Tourismusbranche bereits als “Set Tourismus” – das Besuchen eines Filmsets – bekannt ist und Filme mit Reisen verbindet, wird vernachlässigt, wenn es um Musikfans geht. 

Musik bietet eine noch bessere Anziehung.

Fans der Beatles müssen den Zebrastreifen vor den Abbey Road Studios in London überqueren. Hip Hop Geeks checken mit einem Stop in Harlem, New York das Big L Memorial-Mural. Die großen Festivals, wie Coachella in den USA oder Glastonbury sind Publikumsmagneten für Hipster weltweit. Ein Wochenende Festival und im Anschluß bleiben sie zwei Wochen in Kalifornien oder London. Für Liebhaber klassischer Musik stehen ein Besuch der Mailänder Scala, der Salzburger Festspiele oder der New Yorker Met auf dem Programm. Das Gleiche lässt sich auch über Blues-, Jazz- oder Country-Kenner sagen, wenn sie nach Louisiana oder Nashville reisen. Ganz clever machen es bereits die Anbieter von Metal- und Schlagerreisen. Hinzu kommen Travel-Fans, die ihren Idolen von Konzert zu Konzert folgen. Die bekanntesten und reisefreudigsten Fans sind sicherlich Anhänger von Depeche Mode. Der sogenannte “The Black Swarm” folgt der Band auf der gesamten Tour durch mehrere Länder mit zahlreichen Stopps. Berlin lebt von der legendären Club-Kultur. 

Die Liste lässt sich unendlich fortsetzen. 

Es gibt nur Wenige, die dieses Potential komplett verstehen. Ein Vorzeigebeispiel ist das “Iceland Airwaves Festival”, eine selbst erdachte Idee der Fluggesellschaft “Iceland Air”, um Gäste im arktischen Winter nach Island zu locken, was erstmal verrückt wirkt. Doch die Musikfans kommen und bleiben über das Festival hinaus. Ein paar Tage dazu gebucht, um beispielsweise die berühmte “Golden Circle-Tour” zu machen.

Reise-Marketing ist oft eindimensional. Outdoor oder Luxury. Wandern im Gebirge, Sonnen am Strand, ein paar antike Ruinen, eine Kreuzrundfahrt. Wo bleibt das Besondere? Was ist der Differenzierer? Welche Strategie funktioniert mit neuen Zielgruppen? Wie nähert man sich den neuen Plattformen und Kanälen mit angesagten Inhalten?

Die Herangehensweise mit Musik öffnet neue Möglichkeiten, wenn es um Marketing und Public Relations geht. Dabei sind es es nicht nur Klassiker wie Rolling Stone oder Travelbook, sondern neue digitale Wege über Spotify, Deezer, TikTok bis hin zu selbstverständlich Instagram. Tracking-gesteuerte Kampagnen können von der Daten fokussierten Streamingindustrie profitieren. In Indien, Uganda oder Chile warten 2023 großartige Festivals auf Euch.

Wir bringen für unsere Kunden mit diesem Hebel Fans nach Island, Korea und Mallorca. Zugleich zählen Travel Start Ups und Mobility-Plattformen zu unseren Kunden. Sie sind eine Marke, die dringend eine neue Story braucht? Eine nationale Tourismus-Organisation? Ein Musikfestival? Wir sollten uns unterhalten!

 

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Michael Frohoff

CEO and Founder

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