06.02.2023

Die drei wichtigsten Momente der 65. GRAMMY Awards

© Photo by Getty Images for the Recording Academy

Die 65. GRAMMY Awards wurden am 5. Februar (Ortszeit) in Los Angeles verliehen. Musik-Fans aus Deutschland konnten mit dem exklusiven Livestream der Telekom „die größte Musiknacht der Welt” auch hierzulande verfolgen. Die wichtigsten Take-Aways: Mit insgesamt 32 Grammys steht Beyoncé ganz oben an der Spitze der Bestenliste. Und auch eine Deutsche schrieb Geschichte. Wir haben die Show gesehen und die drei größten Momente der Show zusammengefasst.

Denkwürdigste Auszeichnung: Beyoncé

Wenig überraschend: Beyoncé hat den Rekord für die meisten GRAMMY-Auszeichnungen geknackt. Mit insgesamt 32 Trophäen ist sie die erfolgreichste Künstlerin in der Geschichte der GRAMMY Awards. Neben Rihanna, Janet Jackson und Donna Summer zählt sie zu den einzigen Schwarzen Frauen, die jemals einen Award in der Kategorie „Best Dance/Electronic” gewonnen haben. Insgesamt nahm sie an diesem Abend vier Auszeichnungen in den Genre-Kategorien, unter anderem für „Cuff it” als „Best R&B Song”, mit nach Hause. Ihrem Album „RENAISSANCE” konnte der Abend trotzdem (oder gerade deswegen) nicht gerecht werden.

„RENAISSANCE” ist ein Album mit kulturellem Gütesiegel – eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Schwarzen Ballroom-Tanzkultur. Das Werk gilt als eine der von der Kritik am meisten gefeierten Veröffentlichung des Jahres 2022. Dafür erhielt Beyoncé keine einzige Auszeichnung in den Hauptkategorien. Besonders denkwürdig: Abgesehen von „Single Ladies” (Song des Jahres 2010) geht sie in den renommiertesten Kategorien der Zeremonie seit jeher leer aus. Ein Grammophon als Album des Jahres hätte sich nach Gerechtigkeit angefühlt. Stattdessen wurde das Muster des Ausschlusses auch dieses Jahr nicht durchbrochen. Eine weitere bittere Note: Kein Dance-Music-Album eines Schwarzen Artists hat jemals in der Album-Hauptkategorie gewonnen.

Schönstes Zeichen des Abends: Sam Smith & Kim Petras

„omg i’m a tranny with a grammy …“, twitterte Sängerin Kim Petras in dieser Nacht.  Gemeinsam mit Sam Smith gewann die gebürtige Kölnerin als bestes Pop-Duo und sorgte neben Lizzos Rede für den emotionalsten Moment der gesamten Show: Kim Petras ist offiziell die erste trans Frau, die jemals einen GRAMMY erhalten hat. In ihrer Ansprache, die ihr Sam Smith aus dem besonderen Anlass heraus übergab, dankte sie „allen Transgender-Legenden”. Dabei schenkte sie Hyperpop-Pionierin SOPHIE, die 2021 tragisch und überraschend verstarb, eine besondere Widmung. „Vielen Dank für deine Inspiration, Sophie. Ich verehre dich, und deine Inspiration wird für immer in meiner Musik sein“, sagte sie.

Die Auszeichnung von „Unholy” – ein Lied über einen Familienvater, der sich in einem Stripclub vergnügt – trägt heute vor dem Hintergrund des konservativen Backlashes, den Sam Smith derzeit erfährt, ein weiteres wichtiges Zeichen in die Welt. Nach der Veröffentlichung des Musikvideos zu „I’m Not Here to Make Friends“ wurde Smith im Internet heftig kritisiert. Die Kritik lässt sich als äußerst queerfeindlich und öffentlich ausgetragene Fettphobie lesen. Ironische Randnotiz zur Show: Auf die „Unholy”-Auszeichnung folgte mit der Performance von Lizzo der christlichste Auftritt des Abends. Die „Record of the Year”-Gewinnerin sang die Hits ihres Albums „Special“ unter Kirchenkreuzen und Amen-Gesängen.

Beste Performance: “50 Jahre Hiphop”-Tribute

Knapp 50 Jahre ist es her, dass DJ Kool Herc und seine Schwester Cindy eine Party in der Bronx veranstalteten. Eine Party, die heute als Geburtsstätte des Hiphop gilt. Die GRAMMY Awards haben aus diesem Anlass eine besondere Performance organisiert. Das 12-minütige Medley der Show, das mit Grandmaster Flashs “Flash to the Beat” und “The Message”  begann, machte Platz für etliche Legenden und neue Talente. Mit dabei waren auch Run-DMC, Salt-N-Pepa, Public Enemy, De La Soul, DJ Jazzy Jeff, Rakim, Ice-T, Method Man, Missy Elliot, Busta Rhymes, Nelly, Lil Baby Queen Latifah, GloRilla, Lil Uzi Vert und The Lox.

Der Auftritt wird unter Kritiker*innen als Höhepunkt der Performances gewertet und zeigte zur Unterhaltung aller den ausgelassen tanzenden und rappenden Jay Z im Publikum, der später mit DJ Khaled auftrat. Über ein weiteres Dilemma konnte jedoch auch der gelungene Auftritt nicht hinwegtäuschen: „This Is America“ von Childish Gambino ist bis heute der einzige HipHop-Song, der jemals als „Song of the Year” bei den GRAMMYs ausgezeichnet wurde. Und dieses Jahr? Kendrick Lamar wurde für sein einflussreiches Album „Mr. Morale & the Big Steppers” trotz Nominierungen in den Hauptkategorien lediglich  in der Genre-Kategorie „Rap” ausgezeichnet. Immerhin: Dr. Dre nahm den „Global Impact Award” in Empfang.

Die Aufzeichnung der 65. GRAMMY Awards ist ab sofort bei MagentaMusik verfügbar. Zusätzlich wird eine Wiederholung der gesamten Show am 6. Februar um 20:15 Uhr beim Sender #dabeiTV auf MagentaTV ausgestrahlt.

 

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Carina Hartmann

Senior Public Relations Managerin

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