Branding Beyond Borders: Wie türkische Werften globale Marken schaffen
Beim Superyacht Summit in Istanbul fand ein inspirierendes Panel mit Dan Lenard und mir statt: „Branding Beyond Borders: Competing Globally as a Shipyard“. Gemeinsam beleuchteten wir, wie Werften in einer globalisierten Welt erfolgreich als Marken agieren können.
Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus unserer Diskussion:
1. Design als Markenkern
Dan Lenard, der Designer hinter Megayachten wie Kismet und Nord, hob hervor, wie entscheidend außergewöhnliches Design für den Erfolg in der Yacht-Industrie ist. Design ist nicht nur Funktion, sondern auch Identität – und genau das erwarten Kunden im Luxussegment. Ein ikonisches Design kann eine Marke unvergesslich machen und ihre Position auf dem globalen Markt stärken.
2. Markenbildung durch klare Positionierung und Storytelling
Gemeinsam diskutierten wir die immense Bedeutung einer klaren Positionierung und eines innovativen Storytellings. Ein Blick auf andere Luxusbranchen wie Mode oder Automobile zeigt, wie wichtig es ist, eine emotionale Verbindung zur Marke herzustellen. Legendär ist hier der Yachtenbauer Riva, dessen Ruf so stark ist, dass man nicht nur Yachten, sondern auch Handtaschen mit dem Namen kaufen würde.
3. Co-Branding als Wachstumstreiber
Eine weitere Möglichkeit, sich als Marke zu positionieren, liegt im Co-Branding mit anderen Luxusmarken. Partnerschaften können dazu beitragen, Zielgruppen zu erweitern und den Markenkern zu stärken. Beispiele aus anderen Branchen machen vor, wie man Synergien schafft und die Markenwahrnehmung erweitert.
4. Emotionen als Schlüssel zum Erfolg
Ein Punkt, der mir besonders am Herzen liegt: Viele Werften unterschätzen die grundlegende Emotion, die der Kauf einer Yacht befriedigt – die Käufer suchen die individuelle Freiheit – für sich, für ihre Familien mit ihrem engsten Kreis. Mehr Geschichten rund um dieses zentrale Thema könnten dazu beitragen, Kunden nicht nur mit technischer Leistung sondern vor allem emotional anzusprechen.
5. Inspiration aus anderen Branchen und Projekten
Während des Panels habe ich auf unsere Arbeit für Shokz und KIA hingewiesen. Eine Story zu entwickeln, bei der das Produkt Enabler ist und nicht zentral im Fokus steht.
- Bei Shokz setzen wir auf Sport und Athletinnen sowie deren Communities, um die Marke authentisch zu positionieren. Insbesondere im Running.
- Bei KIA Fokus bauten wir den Surfer Finn Springborn als Markenbotschafter auf, der seine Sehnsucht nach der Freiheit am perfekten Beach mit einem KIA EV6 umsetzt. Das Produkt steht erneut nicht im Fokus. Als weiteres Element kooperier wir mit Finn rund um das wichtige Thema „Clean Oceans“.
6. Der Standort Türkei: Geschichten voller Potenzial
Die Türkei, mit Städten wie Istanbul und Bodrum, bietet eine Fülle an inspirierenden Geschichten – von Kunst, Mode, Landschaft, Historie bis hin zu Innovation. Dieses kulturelle Erbe könnte Werften helfen, sich als Teil einer größeren Erzählung zu positionieren, die international Anklang findet.
Fazit: Die Zukunft der Yachtmarken
Unser Panel verdeutlichte, dass erfolgreiche Markenbildung in der Yacht-Industrie mehr erfordert als erstklassige Produkte. Es geht darum, Geschichten zu erzählen, Emotionen zu wecken und global zu denken. Mit einem starken Fokus auf Design, klarer Positionierung, Co-Branding und dem Erzählen emotionaler Geschichten können Werften ihre Marke nachhaltig stärken und im globalen Wettbewerb bestehen.
Michael Frohoff
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